Budapest underground:

Mit der neuen U-Bahn M 4 durch Budapest

Die 2014 eröffnete U-Bahn-Linie ist nicht nur technisch fortschrittlich, sondern zeichnet sich auch durch ihre moderne Architektur, großzügige Räume, aufwändiges Lichtkonzept und individuelle Gestaltung der zehn Stationen aus. Ein Lokalaugenschein.

 Die Linie M4 zeichnet sich durch eine moderne, preisgekrönte Architektur aus, die von verschiedenen Architektenbüros unter Federführung des PALATIUM Studios entwickelt wurde. Ziel war es, eine einheitliche Architektursprache für alle Stationen zu schaffen – dennoch hat jede Station ihren individuellen Charakter und eigene künstlerische Schwerpunkte. Gemeinsam mit dem Architekturvermittler Arne Hübner fuhren wir die etwa 7,5 km lange Strecke vom Keleti-Bahnhof hinüber auf die Buda-Seite.

 

"Durch den Einsatz der "Cut-and-Cover"-Bauweise entstanden weitläufige, offene Bahnhofshallen mit großen Sichtbetonflächen und markanten Deckenträgern", erzählt uns der in Deutschland gebürtige Architekt, der seit mehr als zwanzig Jahren in Budapest lebt.

"Zentral ist der Umgang mit Tageslicht: Viele Stationen verfügen über Oberlichter, die für helle, einladende Räume sorgen. Ergänzt wird dieses Konzept durch innovative LED- und Farblichtinstallationen, welche den Bahnhöfen einzigartige Stimmungen verleihen. Die Stationen gelten heute als gelungene neue "öffentliche Räume" in Budapest und heben sich optisch deutlich von herkömmlich gestalteten U-Bahn-Stationen ab".

 

Technische Innovationen

Die M4 ist die erste U-Bahn-Linie im Land, die mit vollautomatischer, fahrerloser Technik ausgestattet ist. Siemens lieferte die Leit- und Sicherungstechnik, sowie das Betriebskonzept für automatisierten Zugverkehr. Menschliches Zugpersonal ist nur noch in einer Überwachungsrolle an Bord.

 

 

Insgesamt bilden die Stationen der M4 ein Ensemble, bei dem technische Funktionalität, künstlerische Ambition und urbane Aufenthaltsqualität auf höchstem Niveau verschmelzen. Die gestalterische Offenheit, der gezielte Einsatz von Licht und Material sowie die kraftvollen, unverkleideten Strukturen prägen den besonderen Charakter dieser U-Bahnlinie. 

 

Der Beitrag ist eine Nachlese einer politischen Bildungsreise der Grünen Bildungswerkstatt Niederösterreich nach Budapest im Juli 2025 / Text und Fotos: Marco Vanek