Schöner Himmel

Sternderl schauen...

Anna Kodek hat sich umgesehen, wo es in Österreich besonders gut geht, den Himmel zu beobachten.

"Auffe schaun, Sternderl schaun, wast wos, wir picken uns an raus, irgend an..." So gehen die ersten Zeilen des bekannten Liedes von Ludwig Hirsch. Lichtverschmutzung macht es nicht immer einfach einen Sternenhimmel in all seiner Schönheit auch tatsächlich zu sehen.  „Durchschnittlich sind nur noch zehn Prozent der Sterne zu sehen“, erklärt Stefan Wallner vom Institut für Astrophysik der Uni Wien.  Ein interaktiver Atlas macht das Phänomen der Lichtverschmutzung auf der ganzen Welt für den Laien sichtbar. Wir können uns für jeden beliebigen Ort auf der Welt die Entwicklung der Lichtverschmutzung von 1992 bis in die Gegenwart ansehen und berechnen lassen. Beeindruckend und sehr empfehlenswert! Gibt es eine Alternative zu unvergesslichen Nächten in der Wüste oder einem Besuch im Mauna-Kea Observatorium auf Hawaii? Weltweit setzt sich die International Dark Sky Association (gegründet 1988 von amerikanischen Astronomen) gegen Lichtverschmutzung ein und fördert die Entstehung von Sternenparks.  

 

In folgenden Gegenden Österreichs sind wir den Sternen besonders nah:

 

Hohe Dirn in Oberösterreich

In kalten Herbst- und Winternächten mit dichtem Nebel im Tal ist der Himmel mit Namibia und Chile vergleichbar. Der Gipfel der Hohen Dirn befindet sich am Rande des Nationalpark Kalkalpen. Vom Verein Sternenfreunde Steyr werden Beobachtungsabende am neu erbauten Observatorium angeboten. 
 

Naturpark Attersee-Traunsee 

Die Region im Salzkammergut spielt eine Vorreiterrolle zum Schutz des Nachthimmels! Fünf Gemeinden im Naturpark Attersee-Traunsee ziehen an einem Strang, um das gesetzte Ziel zu erreichen. Es wurden ein eigenes Messnetz für die Lichtverschmutzung installiert, eine eigene Leitlinie für den öffentlichen Bereich geschaffen und konkrete Maßnahmen zur Verringerung der Lichtverschmutzung umgesetzt. Nähere Infos hier.

Die Region ist nominiert für die Zertifizierung als erster österreichischer Sternenpark durch die International Dark-Sky Association (IDA). Begleitet wurde die Einreichung durch die Universität Wien - Institut für Astrophysik. Die Anerkennung wird im Laufe 2021 erwartet. 

 

Gesäuse
Das Gesäuse bietet ebenfalls ideale Voraussetzungen für Sternenbeobachtungen. Beinahe völlige Dunkelheit herrscht bei Neumond. Bis jetzt bin ich immer kläglich gescheitert einen Nachthimmel auf einem Foto festzuhalten. Wie mache ich ein perfektes Foto vom Nachthimmel? Die Antwort auf meine Frage hat das Studio der Nationalpark Fotoschule in Admont für mich. Nach einem Kurs u.a. über die Einführung in die Astrofotografie wird das Fotografieren eines Nachthimmels jedem Laien gelingen. Im Sommer sind geführte Sternenbeobachtungen im Nationalpark geplant.  2020 wurde auch der Verein Sternenfreunde Gesäuse mit dem Ziel gegründet, sich über Themen wie Astronomie, Lichtverschmutzung und darüber hinaus sich austauschen zu können.  

 

 

Kaunertal
Ein Highlight im Tiroler Kaunertal sind im August und September Sternenwanderungen.  Ein MUSS für alle Sternenfans! 

Treffpunkt ist die Kaunertaler Gletscherstraße auf etwa 2.000 Meter Höhe, die schönste Sackgasse der Welt. ExpertInnen erläutern, welche Bedeutung Sterne und Sternbilder für uns Menschen und unsere Orientierung haben.

Die Sternenwanderungen sind ein Teil des Projektes Skyscape.  Ziele des Projektes sind: Den ungestörten Nachthimmel zu schützen und zu fördern, innovative touristische Produkte zu schaffen die mit der Beobachtung des Nachthimmels verbunden sind und auf den Wert eines dunklen Nachthimmels für Gesundheit und Wohlbefinden von Menschen, Tieren und Pflanzen aufmerksam zu machen.

 

Sternwarte Venet 
Unweit des Kaunertals befindet sich der Venet mit über 2.000 Metern Seehöhe. An der Bergstation der Venet Bergbahn befindet sich die angeblich einzige Sternwarte Tirols. An ausgewählten Terminen im März und April genießen Sie das faszinierende Naturschauspiel des nächtlichen Sternenhimmels mit traumhaftem Rundumblick. 

 

Weitere Tipps und Inspirationen zum Thema Sternengucken im Newsletter von Anna Kodek