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Tagliamento - der König der Alpenflüsse ist in Gefahr!

Vom Ecomuseo delle Acque in Gemona ist es nicht weit bis zum Flussufer hinunter. Das breite Flussbett stellt sich dort dar wie ein Moränenamphitheater. Grobe Schotterfelder und sandreiche Kiesflächen werden von verzweigten Wasserläufen von kreideweißer Farbe durchzogen. Im Mai werden wir dort entlang des Uferstreifens wandern und diese einzigartige Landschaft genießen.

 

Der Tagiamento zählt zur größten und bedeutendsten Flusslandschaft der Alpen und ist das einzig verbliebene Referenzökosystem, an dem sich die flussdynamischen Prozesse beobachten lassen. Fast ausschließlich auf seinen 172 Kilometer Länge fließt der Fluss wild und ungebändigt dahin und verlagert immer wieder sein Bett. Erst kurz vor der Mündung in die Adria - bei Bibione und Lignano - wird er in eine kanalartige Rinne gezwängt.

 

Der Tagliamento ist für die biologische Vielfalt in Europa von elementarer Bedeutung. Seine Auen und Kiesbänke bieten natürliche Lebenswäume für vom Aussterben bedrohte Pflanzen und Tiere.

Doch die Flusslandschaft ist Gefahr zerstört zu werden. Es sind nicht nur die unzähligen Motorräder und motorradähnlichen Gefährten, die das Flussufer als natürliche Motorcross-Strecke mißbrauchen, sondern ein geplantes Hochwasserprojekt bei Spilimbergo. Dort soll ein riesiges Rückhaltebecken mit einer Fläche von über 8,5 Quadratkilometer gebaut werden. Diese Baumaßnahme würde die Bestrebungen der Umweltpolitik zunichte machen, die in dieser Region ein NATURA 2000 Schutzsystem einrichten möchte...

 

Vom 10. bis 13. Mai 2018 besuchen wir Gemona und den dortigen Abschnitt des Tagliamento. Leider sind alle Plätze ausgebucht. Eine Vormerkung auf der Warteliste ist aber möglich.