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Einfach reisen

es geht wieder los!

Schritt für Schritt in die neue Normalität. Am besten einfach losgehen

Auch wenn das Meer zur Zeit noch nicht erreichbar ist, können wir wieder durch heimische Landschaften gehen...
Auch wenn das Meer zur Zeit noch nicht erreichbar ist, können wir wieder durch heimische Landschaften gehen...

Glückliche HeimkehrerInnen vom Berg oder von einer längeren GEHtour wissen es längst: Im Grunde ist es hoffnungslos, den Zauber eines Fußmarsches in längere Worte zu fassen: Man endet sehr schnell in allgemeinen Floskeln, in alpinem Fachgesimpel wie "schöne Aussicht, netter Weg, urige Hütte, kalter Wind..." oder Ähnliches. Damit kommen wir nicht wirklich in die Nähe dessen, was wir erlebt haben. Nein, denen wir das erzählen, sollen besser das nächste Mal mitgehen, dann wissen sie, von was wir sprechen.

 

 

Vor nicht allzu langer Zeit sind die Menschen noch mit einfachen Leinenrucksäcken gewandert, mit einem Apfel, einem Speckbrot und einer Tafel Schokolade am Rücken, vielleicht noch im Flanellhemd, mit Hut und Stock. Fertig. Vielleicht haben sie noch im Heu geschlafen, sich im Bach gewaschen und sind lange in der Wiese gelegen. Kurz gesagt: sie waren frei gewesen. Darum geht es auch heute. Vielleicht mit mehr Komfort. Aber übertreiben sollen wir es nicht. Gerade, wenn wir längere Etappen unterwegs sind, ist neben allem anderen das einfache Gehen auch eine schöne Rückbesinnung auf das Wenige und Wesentliche. Nach ein paar Tagen Unterwegs sein haben wir  auch jedes Stück unser Ausrüstung liebgewonnen, aber auch einiges abgeworfen, was unnötiger Ballast war. Und am Ende wird uns der heimische Kleiderschrank genauso überdimensioniert vorkommen, wie die Speisekarte eines Restaurants und die vollen Supermarktregale. Weit gehen lässt einen bestimmt gesundschrumpfen. Weniger Ansprüche, weniger Sorgen, weniger Körpergewicht... 

 

Weit gehen ist aber auch ein Abenteuer, egal ob wir so manchen Gipfel mitnehmen oder ob der Weg schwierig war. Selbst nur gemächlich in den Voralpen oder im Flachland zu gehen, kann bald zum Gefühl von wilder Freiheit führen. Das liegt daran, dass wir unser Leben für ein paar Tage im wahrsten Sinne des Wortes outsourcen. Beim Gehen bewegen wir uns in einer ganz anderen Welt, in der andere Regeln gelten. Selbst Machertypen lernen Demut und Stille wieder neu kennen, Gestresste beruhigen sich, weil sie Zeit haben beim Gehen ihre Gedanken zu Ende zu denken. Und weil es beim Gehen nur wenige Notwendigkeiten gibt, die wirklich zählen...

 

Also, gemma los!